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Wasserstoff (H2)-Atemteste

Indikationen:

Unklare Bauchschmerzen, Blähungen, chronischer Durchfall, V.a. Milchzucker-Unverträglichkeit (Laktose-Intoleranz), bakterielle Überwucherung des Dünndarms, Kurzschlüsse (Fisteln) zwischen Dick- und Dünndarm, Resorptionsstörungen im Dünndarm, 'irritabler Darm', u.a..

Prinzip:

Zumeist ein Zucker pro Testtag (Milchzucker -Laktose-, Traubenzucker -Glucose-, Laktulose und andere je nach Fragestellung) wird auf nüchternen Magen (12 Stunden keine Nahrungsaufnahme, kein Rauchen!, kein Mineralwasser mit Kohlensäure) in Flüssigkeit aufgelöst rasch getrunken.

Wasserstoffgas (H2) entsteht im Verdauungstrakt durch bakterielle Zersetzung von Kohlenhydraten (z.B. Zucker). Zu etwa 10-20% dringt das gebildete Wasserstoffgas durch die Darmwand und wird mit dem Blutstrom in die Lunge transportiert und in der Ausatemluft freigesetzt. Zwischen Bildung des Wasserstoffgas und Ausatmung verstreichen nur etwa 4-8 Minuten.

Messung:

Für die Wasserstoffgas-Messung muß man tief einatmen, 15 Sekunden die Luft anhalten und dann die Ausatemluft langsam vollständig in das Meßgerät einblasen. Diese Messung wird alle 10-30 Minuten für einen Zeitraum von 3-4 Stunden je nach Test durchgeführt.

Störung der Teste:

Bei etwa 5% der Bevölkerung produziert die Darmflora nicht ausreichend Wasserstoffgas. Weiterhin sollen die Atemteste nicht direkt nach Einläufen bzw. Darmspiegelungen oder Antibiotikatherapien durchgeführt werden. Auch hierdurch wird die Darmflora gestört und  die Wasserstoffgas-Produktion ist eingeschränkt. Somit könnten dann falsch negative Testwerte resultieren. Nach einer antibiotischen Therapie kann daher ein aussagekräftiger Atemtest erst nach 6 Wochen wieder erfolgen.